Nacht der Kirchen „Was glaubst du denn“ – warum das neue Motto zur Nacht der Kirchen so wichtig ist


Viele neugierige Besucher*innen kommen jedes Jahr zur Nacht der Kirchen. Auch in diesem Jahr findet das große Event wieder am dritten Samstag im September statt. Projektleiter Daniel Wagner erzählt im Interview, wieso das neue Motto der diesjährigen Veranstaltung – „Was glaubst du denn“ – so bedeutsam ist.

Zum 21. Mal öffnen die Kirchengemeinden Hamburgs ihre Tore, denn am 21. September 2024 findet erneut die „Nacht der Kirchen“ statt. Seit 2020 hat Daniel Wagner für die Nacht der Kirchen den Hut auf – und freut sich über die Entwicklung seit der Pandemie: „Die Nacht der Kirchen hat sich wieder zu einem richtigen Live-Event entwickelt, einem Event der Begegnung.“ 

Die Veranstaltung bietet Interessierten vielseitige Angebote, wie 2023 beispielsweise „Abstrait“, eine multimediale Lichter- und Musikshow in der Hauptkirche St. Katharinen, oder auch den Auftritt der „Rapfugees“ in der Petrikirche Lokstedt. Events, die viele Menschen anlocken, die teilweise vielleicht kaum Berührungspunkte mit der Kirche haben. Doch auch über diese Angebote hinaus sei Kirche ein „Ort für Begegnungen und Erlebnisse, um miteinander zu reden und zu feiern“, erklärt er weiter.

Nacht der Kirchen: Das Motto soll eine Frage an die Gesellschaft stellen

Anreiz zur Diskussion soll hierfür auch das jährlich neu gewählte Motto geben. 2024 lautet es: „Was glaubst du denn“. Als begleitende Bibelstelle wurde 1. Korinther 13,2 zugrunde gelegt: “Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.” Die Betonung und die Intention des Mottos ist hierbei beabsichtigt offen. Die Nacht der Kirchen ist eine ökumenische Zusammenarbeit von Ev.-Lutherischer und Katholischer Kirche und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg (ACKH). Das Motto wird vor Veröffentlichung aus einer Vielzahl von Vorschlägen gemeinsam ausgewählt. 

Für Daniel Wagner zählte „Was glaubst du denn“ zu den Favoriten. „Bei einem Motto ist mir wichtig, dass es ansprechend klingt und gleichzeitig auch der Gesellschaft Fragen stellt.“

„Kirche ist eine Institution in der Mitte und von der Gesellschaft“

Denn Fragen an die Gesellschaft zu stellen, sei eine wichtige Aufgabe der Kirche, so der Projektleiter weiter. „Es soll klarwerden, wo Fragen wie diese überhaupt bewegt und – wenn nicht beantwortet – zumindest besprochen werden.“ Kirche sei hierbei eine Institution in der Mitte und von der Gesellschaft und „eine der wichtigsten sozialen Stützen, die wir in unserem System überhaupt haben“. 

Wichtig sei ein Motto, dass gesellschaftlich diskutiert werden könne, sagt Daniel Wagner weiter und verweist auf das letzte Jahr: „Das Motto ‚Verzeihen Sie bitte‘ war absolut richtig, weil es genau zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle war.“ Die Gemeinden setzen das jeweilige Motto individuell und kreativ um.

Bischöfin, Bischof und Bürgermeister haben den Termin schon im Kalender

Einen kleinen Ausblick gewährt der Projektleiter zum Schluss noch: Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Eröffnung auf der großen Bühne geben, „Bischöfin Kirsten Fehrs, Erzbischof Stefan Heße und Erster Bürgermeister Peter Tschentscher haben den Termin schon im Kalender“. Auch die Lasershow mit elektronischer Musik wird wieder stattfinden, des Weiteren sind eine Klassikkirche, eine Kabarettkirche, eine Orgel vs. Band Kirche und eine Literaturkirche in Planung. 

Nicht zuletzt darf sich der Stadtteil Duvenstedt über eine Schlagerkirche freuen. Es sei wichtig, dass sich die Events der Kirchen nicht nur im Zentrum abspielen, so der Projektleiter weiter. „Alle Kirchengemeinden, die bei dieser Nacht mitmachen, stecken immens viel Energie, Kreativität und Kraft hinein. Ich freue mich über jede Gemeinde, die dabei ist und ihre Türen für alle öffnet.“